TikTok-Shopping: Was wirklich verkauft – und was Influencer-Marketing daraus lernen kann

Livestreams, Low-Budget-Clips & Creator-Power: So funktioniert Umsatz auf TikTok

TikTok ist längst nicht mehr nur ein viraler Trend – sondern eine handfeste Verkaufsplattform. Mit dem Launch von TikTok-Shopping in Deutschland hat sich die App zur echten E-Commerce-Bühne entwickelt. Doch was verkauft sich tatsächlich gut? Und welche Inhalte führen am Ende wirklich zu Käufen?

Die Antwort ist klar: Wer die Plattform versteht, mit Creator:innen zusammenarbeitet und auf authentischen Content setzt, generiert nicht nur Views – sondern auch Umsatz.


Große Marken tun sich schwer – No-Name-Produkte verkaufen besser

Trotz Millionenbudgets und bekannter Namen: Viele etablierte Brands schaffen es bislang nicht, TikTok-Shopping profitabel zu nutzen. So konnte eine Weltmarke wie Nivea laut Daten aus dem Sommer 2025 nur rund 13.000 Euro Umsatz über die Plattform erzielen.

Ganz anders läuft es bei No-Name-Produkten. Die Bestseller der letzten Wochen:

  • Hand-Dampfreiniger (369.000 € Umsatz)
  • Akku-Staubsauger (304.000 €)
  • Thermobürsten und Matratzen im sechsstelligen Bereich

📌 Auffällig: Kein einziger dieser Topseller stammt von bekannten Marken. Es zählt nicht der Name – sondern, wie das Produkt präsentiert wird.


Erfolgsfaktor Content: Creator sind der Schlüssel

Echte Verkaufszahlen entstehen durch Inhalte, die zur Plattform passen. Das bedeutet:

  • Ungefilterte Livestreams
  • Authentische Produkt-Reviews
  • Ungezwungene Creator-Inhalte, die Entertainment mit Nutzen verbinden

Ein Beispiel: Zwei Creator:innen zeigen in einem TikTok-Livestream, wie sie Schmuck in einer Lagerhalle verpacken – ohne Glamour, ohne Hochglanz. Das Ergebnis? Ein deutlich messbarer Verkaufsschub.

💡 Wichtig: Auf TikTok zählt Personality statt Perfektion. Wer die Sprache der Community spricht, gewinnt.


Best Cases: Hitschies und Lidl zeigen, wie’s geht

Zwei Marken haben das Potenzial erkannt – und liefern starke Cases:

  • Hitschies: Über 28.000 Produkte in 90 Tagen verkauft, über 300 Stunden Live-Content produziert
  • Lidl: Mit trendigen Produkten (Dubai-Schokolade, Proteinpulver) und Creator-Kampagnen schnell ausverkauft

Beide setzen auf Creator-Kooperationen, Community-Dialog und Plattform-typische Formate. Kein Wunder, dass hier die Conversion Rates deutlich über dem Durchschnitt liegen.


Fazit: Wer auf TikTok verkaufen will, muss loslassen können

TikTok ist kein klassischer Werbekanal – sondern ein Raum für kreative, echte und oft chaotische Inhalte. Influencer:innen, die diese Plattform beherrschen, sind der Schlüssel zum Erfolg.

👉 Für Marken bedeutet das:

  • Weniger Skript, mehr Spontanität
  • Weniger Hochglanz, mehr Nähe
  • Weniger Push, mehr Dialog

Wer bereit ist, Plattform-Denken zuzulassen, kann auf TikTok viel gewinnen.

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