Influencer-Marketing ist 2025 eine treibende Kraft im digitalen Marketing – doch der Markt wird oft als undurchsichtig empfunden. Im neuen Influencer-Marketing Ranking der iBusiness zeigen sich erstmals die größten deutschsprachigen Player, während repräsentative Studien aufschlussreiche Einblicke in Zielgruppen, Inhalte und Trends liefern. Warum das für Marken, Agenturen und Influencer entscheidend ist? Genau darum geht’s hier.
1. Die Top-Agenturen im deutschsprachigen Raum
Im Juli 2025 veröffentlichte iBusiness in Kooperation mit dem Bundesverband Influencer-Marketing erstmals ein Ranking der größten Influencer-Marketing Agenturen im DACH-Bereich, gemessen an den betreuten „Billings“ – also der Summe aus Agenturumsatz und verwalteten Media-Mitteln. Auf den Spitzenplätzen fanden sich klassische Influencer-Agenturen, aber auch Performance- und Affiliate-Spezialisten – ein Indiz für die zunehmende Verwischung der Grenzen zwischen Branding und Performance.
Kategorien im Ranking
- Influencer-Agenturen (Kampagnenplanung & Umsetzung)
- Influencer-Management (Vermarktung von Creator*innen)
- Plattformen & CRM-Suites (z. B. Matching & Kampagnensteuerung)
Diese Gliederung zeigt die Vielfalt im Markt und verdeutlicht: Wer erfolgreich sein will, braucht mehr als nur Reichweite – es zählt die kaufkräftige Zielgruppe und smarte Kampagnensteuerung.
2. Wer folgt Influencer*innen – und warum?
Die Marktforscher Splendid Research ermittelte zudem bevölkerungsrepräsentative Daten (18–69 Jahre) im Frühsommer 2025:
- 53 % der Deutschen folgen Influencer*innen – das ist ein deutlicher Anstieg im Vergleich zum Vorjahr (ca. 40 %)
- Generation Z und Alpha führen mit über 80 %, ein massiver Sprung von 53–65 % im Vorjahr
- Haushalte mit Kindern und solche mit über 7.500 € Nettoeinkommen sind besonders eifrig dabei (über 70 %)

Kanal-Nutzung nach Geschlecht
- Frauen setzen auf Instagram (≈76 %)
- Männer dominieren auf YouTube und anderen Plattformen
TikTok ist nahezu geschlechterausgeglichen.

Gründe fürs Folgen
- Information & Unterhaltung stehen im Vordergrund
- Produktbewertungen & Empfehlungen gewinnen rasant: 2025 folgen ein Drittel der Nutzenden Influencer*innen hauptsächlich deshalb, gegenüber nur einem Neuntel im Vorjahr
- Community-Aspekte oder Fandom spielen kaum noch eine Rolle (nur 10–20 %).
3. Interessensgebiete im Fokus
- Frauen interessieren sich verstärkt für Beauty, Gesundheit und besonders Food. Fashion folgt mit Abstand.
- Männer dominieren in Bereichen wie Sport, Games, Musik, Hobby & Auto – Reise-Content zieht sie ebenfalls an.
- Gutverdienende (ab 4.000 €) folgen besonders Food, Games und Reise.

4. KI- & virtuelle Influencer – der Hype verfliegt
Die Studie zeigt: Die Mehrheit (Netto‑Wert −0,4 auf einer Skala von +2 bis −2) lehnt virtuelle KI-Influencer*innen zunehmend ab.
- Männer (negativ −0,3) werden kritischer (Vorjahr +0,2 positiv)
- Frauen (−0,6) bleiben konstant skeptisch
Insgesamt zeigt sich: Der Trend zur Virtualität ist ins Stocken geraten – echte Menschen bleiben gefragt, besonders für Authentizität.

5. Marktstruktur & neue Rollen
Der Markt ist gekennzeichnet durch Unübersichtlichkeit: Kreativagenturen, klassische Influencer-Agenturen, Performance- und Affiliate-Spezialisten, Plattformen, PR-Dienstleister und Full-Service-Digitalagenturen konkurrieren oder kooperieren zunehmend. Dazwischen agieren Management-Agenturen für Creator und Anbieter von CRM-Suites.
Fazit zu den Rankings: Nur wer seine Kennzahlen – besonders Billings – offenlegt, findet Eingang ins Ranking. Transparenz wird damit zur Währung im Markt.
Fazit
Deutschsprachiges Influencer-Marketing 2025 ist wachsend, komplex und in Bewegung:
- Agenturen müssen sich nicht nur über Reichweite, sondern über Umsätze und Performance definieren.
- Zielgruppen sind affin, kaufbereit und nutzen Influencer zunehmend für Produktempfehlungen.
- Plattformen zeigen starke geschlechterspezifische Präferenzen – segmentierte Kanäle für zielgruppengenaue Ansprache sind essenziell.
- Virtuelle Influencer verlieren an Reiz – Authentizität zählt.
- Marktakteure aus unterschiedlichen Ecken mischen sich – ein Full-Service-Ansatz wird wichtiger denn je.